Heute
scheuche ich den Staub aus dunklen Ecken
und spüre frischen Wind im Haar
eine Handvoll zappelnder Ideen
pflanze ich zügig auf Skizzen
flüstere mit den Geschichten in mir
und lege mir neue Bilder
zu kreisenden Visionen
Lyrikerin
scheuche ich den Staub aus dunklen Ecken
und spüre frischen Wind im Haar
eine Handvoll zappelnder Ideen
pflanze ich zügig auf Skizzen
flüstere mit den Geschichten in mir
und lege mir neue Bilder
zu kreisenden Visionen
Schleichend voran wurzelt Weich
aus Erde kriechen Küsse feucht
tappen moosgrün auf meine Haut
flüstern fein verästelt erdige Zärtlichkeit
und versenken sich über Hügelrund
tief in meinen Leib
Derwischpoesie
Füße trippeln Lichtfunken aus Gedanken
im Drehen bündelt mein Körper
alle Essenz
erst im Sog meines Innersten
wirbelt Drehkraft dann meine Poesie
es fließen kreisend Worte
aus mir
getanzte Botschaften
in lebendige Schrift
auf Papier
Unwetter
Samen gebettet zum Schlafe
in Tiefen misslungener Tage
bewacht vom Dunkel der Nacht
eine Erschütterung aus deiner Richtung
ich wappne mich
der Wirbelsturm trägt dein Gesicht
ich schließe meine Türe
halte eine Handvoll Blumen frisch
spüre warm das Gelb der Sonne
Sommer
Flüssige Wolken
schwimmen auf türkisem Meer
schillernde Sehnsucht
Das Meer
… umarmt mich
nimmt mich auf
spült Schwere aus meinem Körper
durchdringt mich mit samtsalziger
Geborgenheit
ich treibe mit wellensinnlichem
Schwebeherzklopfen
kann leise die Meeresmuttersprache
verstehen und einen Moment nur
fließend Flüssigmensch sein
es bleiben …
Auszug aus dem Gedicht „Das Meer“
vollständige Version im Lyrikband „Verdichtungen in moosgrün und herzblutrot“
Ein leeres Zimmer
Verfilzte Erwartungen kratzig
mit unlösbar verknoteter Uneinigkeit
gebettet auf fleckiger Matratze
in Mulden hineingepresst die Unliebe
und fusselig all die Streitereien
das Lachen ist lange schon nur anderswo
Rundungen hat sie vollbracht in geblocktem Flausch
Fenster in die Kubatur der erschöpften Frau
das abgetragene Blumenkleid
hängt an der Mauer seiner Gefühlskälte
sie trägt heute die Lippen rot wie ihre Augenlider
aus der weit geöffneten Tür
Langeweile
Eine lange Weile einfach
nichts als atmen
Gedanken abtun
bis auch sie langsam langweilig werden
sich selbst lassen
belassen
langsam in die Langeweile hineingleiten
eintauchen
der eigenen Stille lauschen
sich ohne Tun aushalten
und nur langweilig bleiben
mit sich
und warten wie lange es so bleiben kann
Gedichte-Potpourri aus dem neuen Lyrikband
„Verdichtungen in moosgrün und herzblutrot“
Mit dem ganzen Vergnügen
aus dem Herznabel
steigt wohlig ein Lächeln auf
berauscht vom Himmelsblau
alles besprenkeln mit Träumen
der Erde beim Atmen zuschauen
sich dem Moosgrün anvertrauen
bunte Fantasien bilden Tautropfen
Gedanken gereift sprechen in satten Tönen
ein Panorama nimmt Konturen an
und mein Körper ist dem Herzen ein
tanzender Palast
Der neue Lyrikband ist erhältlich bei edition libica, im Buchhandel oder bei der Autorin:
ISBN 978-3-903137-37-0
Weit aufgestoßen die Tore der Brust
fortgeblasen verstaubte Gedanken
weggeschrubbt Blutkrusten
entschlossen alle Winkel mit Licht durchflutet
laut singend letzte Krümel Schwermut hinausgefegt
herumgewirbelt im Sog des Frühlings
lächelnd mir ein volles Beet Freude gepflanzt
am offenen Fenster bereit
umarme ich windstill mein Herz
Triebe räkeln sich zartgrün zu sonnengelb
darunter spüre ich knospend rot Sehnsucht
ein Strauß Träume bunt ziert meinen blanken Tisch
von draußen herein strömt süßer Duft