Anker
Waldwürziger Blättersee
Atemsegel am Luftschiff
fedriges Algenkleid auf lauer Haut
Fischschuppen verhangen in Träumen
samtig weich ein Teppich aus Schlamm
Schilftanz leichtfüßig am schmalen Steg
ich ankere gut an moosigen Ufern
(Lunz am See)
Lyrikerin
Anker
Waldwürziger Blättersee
Atemsegel am Luftschiff
fedriges Algenkleid auf lauer Haut
Fischschuppen verhangen in Träumen
samtig weich ein Teppich aus Schlamm
Schilftanz leichtfüßig am schmalen Steg
ich ankere gut an moosigen Ufern
(Lunz am See)
Herbstrot
Unser Kuss ist lange zu Ende
dein Geschmack liegt noch
auf meiner Zunge
und das samtige deiner Haut
blieb auf meinen Fingerspitzen
deine Worte liegen noch warm
ganz im Muscheltief meiner Ohren
ich behielt mir deine Umarmung
und ließ dir meine
leise höre ich noch unsere Schritte
im rotbraunem Laub
Mir grünt es so grün
Das Moos der Wälder
moost mit den Moosen meiner Haut
der Wald verdichtet
all das Grün in mir
Sommerende
Schwalben nisten mir am Himbeerhaus
aus meinem Mund wachsen Himbeerranken
die Schwalben laben sich daran
und segeln satt mit Heulüftchen sachte
ins Himbeerrot des Abends
tauchen am Horizont in die Nacht
und picken mir an Himbeerträumen
Juli
Gezeiten spülen
Tiefseeworte
mir ins Herz
Lebenstanz
Ich tanze durch Tage, Zeiten, Stimmungen
ertaste den Boden mit nackten Sohlen
pflanze mir Sterne am inneren Himmel
bewege Träumen entlang meiner Wirklichkeit
und mein Körper ist dem Herzen ein tanzender Palast
gewidmet dem Tanzworkshop bei Fabiana Pastorini,
die letzte Zeile entstammt einem meiner Gedicht im Lyrikband „Verdichtungen in moosgrün und herzblutrot“
Piran
Mein Blick malt die Erinnerung
an uns
in die engen Gassen
treppauf treppab
hör ich uns noch lachen
eine Umarmung rankt mit neuen Blüten
wir treiben da irgendwo wellenblau am Himmel
und schwerelos im Meer
Spürst du auch an manchen Tagen
noch sanft uns
als Aquarell auf gemeinsamer Haut
und hörst du noch die Harfen
da wo du jetzt bist?
Meine acht Wörter (Momentlyrik)
moosweich
Herznabel
erdwarm
Lippensamt
innigtief
kreisrund
schweben
lichten
Und deine?
Meine Poesie Meine Poesie wuchert und tanzt und singt
meine Poesie ist schlammig erdig und wurzelt im Unterholz
meine Poesie bauscht sich, himmelt zart und schwebt in Fantasien
meine Poesie spinnt Netze über Abgründe, bemoost raue Felsen und liebt
Dein Hemd im Schrank
blieb jung
ich trug es gerne wie eine Umarmung
die von dir nicht kam
doch ohne Zweifel streicht
deine Hand mir
noch manches Mal
durch mein zerzaustes Haar