Haikus in Erwartung des Frühlings
zaghaft zusammen
zart Zwischentöne zirpen
Zärtlichkeit zupfen
irgendwo wartet
ein Dichter seine Reime
mir vorzutragen
ich lausche in mir
dem Meeresrauschen blaugrün
wirkt die Sehnsucht tief
Lyrikerin
Haikus in Erwartung des Frühlings
zaghaft zusammen
zart Zwischentöne zirpen
Zärtlichkeit zupfen
irgendwo wartet
ein Dichter seine Reime
mir vorzutragen
ich lausche in mir
dem Meeresrauschen blaugrün
wirkt die Sehnsucht tief
das Herz im Wappen
tragen und den Bogen an
der Brust bereit
ich bette mich weich
auf Himmelsmoos und rieche
an grünen Träumen
in den Tag lächeln
ist eine große Pflicht
uns ohne Wenn und Aber
meine Hände sind
auf Blättern Tänzerinnen
formen und dichten
Trotzdem
Warum nicht immer aus ganzer Überzeugung hoffen
und standhaft an das Gute glauben
und allen Widrigkeiten am Weg trotzen
und die Liebe fortwährend gegen jede Lieblosigkeit stemmen
und warum nicht überall das Schöne sehen
und Gehässigkeiten unermüdlich Kraft entziehen
und in allem einen Sinn erkennen
und Dinge immer wieder neu verstehen
und sich Scheitern erlauben und einfach weitergehen
und Pläne lustvoll ohne Wenn und Aber schmieden
und nichts als endgültig sehen
und Gelassenheit üben üben üben …
… und in sich selbst ein Paradies erschaffen
und es ganz selbstverständlich
mit anderen teilen
das Gedicht in voller Länge gibt es im Lyrikband „Verdichtungen im moosgrün und herzblutrot“, edition libica, ISBN 978-3-903137-37-0
Danach
Die Stille ist durchtränkt
vom verstummten Gelächter
all dem Geplauder
und die Kissen am Sofa eingedrückt
von Meinungen und Geschichten
am Teller mit Kuchenresten zerkrümelt
ein paar spöttische Bemerkungen
süße Glasurreste verklebt mit kleinen Missverständnissen
am feinen Tischtuch
gewebt aus versöhnlichem Wohlwollen
fleckig Launen und Aufregungen
Gelächter schwellt nochmals an
der Vorhang weht in nächtlicher Kühle
schwungvoll dreht sich eine Brise Tanz
und ein Hauch Gesang
ich schließe meine Augen und wiege mich
im Durcheinander der Erinnerung
bin ein Teil von all dem was war
Blicke hängen noch in der Luft
eine Hand wiederholt große Gesten
eine andere legt sich auf meine Schulter
bleibt mit einer Gewissheit
ein flüchtiges Gerangel streicht um meine Beine
lässt mich schmunzeln
die nächste Brise weht heran
und der Geruch von Gemeinsamkeit
durchströmt das Danach
beleuchtet vom warmen Kerzenlicht
das bald zur Nacht erlischt
im Mund ein letzter Schluck rubinroter Wein
Ich nehme deine Hand
die schon darauf wartet
sie ist warm nach all den Jahren
schmiegt sich vertraut
eng an und
fest umgreifen deine Finger
die meinen
und haben viel zu erzählen
wir hören zu und schweigen
eine Abzweigung tut sich auf
wir gehen ein paar Schritte …
Das Gedicht in voller Länge ist im Lyrikband „Verdichtungen in moosgrün und herzblutrot“ erschienen
Ich springe aus dem Alltag
direkt in die Lebendigkeit
schwimme im Wirbel bunter Rhythmen
bin nur noch Tänzerin
mein Herz ist eine laute Trommel
meine Arme greifen aus Träumen in die Wirklichkeit
und meine nackten Füße spüren Ahnen
wissen vom Woher und vom Wohin
mein Nabel ist das Tor zum Sein
meine Haare wirbelnde Tentakeln
mein Körper ist aus Blut und Erde
und es entströmt mir tief ein tanzender Gesang
Herzatem I
Mich umspült das Verlangen
nach dir
lustvoll flattern meine Gedanken im Wind
mein Herz kirschrot duftend
und liebestrunken
will an deine Seite nur
wir liegen an den Stränden
unserer Zeitinseln
und räkeln uns in der Liebe
dann und wann
ragen wir ein Stück aus unseren Wegen
atmen aus Herzen Hand in Hand
es bleibt jedoch unser Herzatem
weitab vom Trubel
verborgen weht er ungesehen voran
aus dem Lyrikband „Herzatem“
Die Sehnsucht aufgestiegen so reichlich rund
leuchtet auf unser Schicksal
und wir schwimmen in mondheller Nacht
Sie versenkt sich in uns
des Tages
steigt empor jede Nacht
dehnt uns uns
und presst uns aneinander
taucht ein uns in Geheimnisse
und wir baden in gemeinsamer Zärtlichkeit
schwimmen weiter in der Liebe
zwei Fische
zwischen Himmel und Erde
gleiten Sternenmeere entlang
aus „Herzatem“, Gedichte 2021, edition libica
Geborgen
Ich tagträume einfach so
du absorbierst mich zärtlich
mit deinem nächsten Kuss
und ich
schwimme geborgen
in deinen Venen
verkrieche mich
warm in deinem Herzen
verborgen aller Pflicht
Das ganze Gedicht findet sich im Lyrikband „Herzatem“
Frühling
Da lieg ich mitten im Frühlingserwachen
wiesenfrisch gebettet
moosweich auf deinem Bauch
und rieche blumig an der Sehnsucht nach dir
strecke meine Hand in kräftige Erde
die mich hält und trägt wie deine Arme
ein Kribbeln bahnt sich seinen Weg
kitzelt grad so wie deine Fingerspitzen entlang
Knöchel aufwärts und du kommst nah heran
ich seh deine Gestalt wiegend in den Bäumen
und uns spazieren Hand in Hand
die Sonne blickt mir wärmend ins Gesicht
rötet Wangen mir wie sonst nur deine Blicke
mir blüht im Herzen frühlingsbunt das Leben
und deine lauschige Stimme weht duftend
mir Liebesschwüre ans Ohr
wir flattern trunken vom Glück
im Herzen ist uns schönstes Lachen
aus dem Lyrikband „Herzatem“